Traumatische Erlebnisse
behutsam aufarbeiten und überwinden.
Ängste, Depressionen –
oft das Ergebnis von verletzenden Ereignissen
Etwa die Hälfte aller Menschen erlebt mindestens einmal im Leben ein Trauma oder auch mehrere traumatische Ereignisse. Dabei kann es sich um einmalige oder länger andauernde Geschehnisse handeln. Oft leiden Betroffene (bis zu 18 Mio. Menschen in Deutschland*) unter Ängsten und Depressionen und können sich an kein Trauma erinnern.
Das Wort „Trauma“ (Plural: Traumata) kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Wunde“. In der Psychotherapie versteht man darunter eine psychische Ausnahmesituation. Ob eine Traumafolgestörung oder eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt wird, hängt auch vom Erleben der jeweiligen Person und den Umständen des Traumas ab.
Stress oder Trauma –
wo liegt der Unterschied?
Wenn ein Körper nach einer Stresssituation wieder zurück ins Gleichgewicht kommt, ist die Person nicht traumatisiert. Man kann es an folgenden Merkmalen erkennen:
Das Ereignis kann mühelos erinnert werden. Beispiel: Man weiß, man ist von einem Hund gebissen worden. Man weiß genau wann, wo und wie. Man kann darüber sprechen und versteht die Zusammenhänge.
Anders bei einer Traumatisierung: Hier löst ein Ereignis eine Zersplitterung, eine Fragmentierung der Ereignisse aus. Das Geschehen kann nicht mehr als Ganzes wahrgenommen oder erinnert werden. Erinnerungsfetzen wie zum Beispiel Bilder, Gedanken, Emotionen Sinneseindrücke oder Körperwahrnehmungen werden im Körpergedächtnis, im emotionalen Gehirn gespeichert und drängen sich immer wieder auf.
Wer nicht in diese Welt zu passen scheint, ist immer nahe dran, sich selbst zu finden.
– Hermann Hesse
Traumafolgestörungen –
bei jedem anders, oft verzögert
Zu den häufigsten psychischen Krankheitsbildern zählen Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch. Knapp 18 Millionen Menschen sind betroffenen.
Viele leiden u.a. unter:
Flashbacks, wiederholt belastendende Gefühle, Bilder oder Erinnerungen, die im Zusammenhang mit dem belastenden Ereignis stehen
Alpträume, Schlafstörungen, Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten
Angstgefühle, Schuld oder Schamgefühle, Gefühle von Gleichgültigkeit, Gefühl der Entfremdung, nicht mehr dazuzugehören
Riskantes oder selbstzerstörerisches Verhalten, Süchte
Übermäßige Wachsamkeit, Wachheit, übertriebene Schreckreaktionen
Depressive Verstimmungen, Depressionen, Sinnfragen (z.B. „Hat das alles noch Sinn?“), vermindertes Interesse am sozialen Leben, Rückzug, Verlust der Freude
Reizbarkeit und Wutausbrüche (ohne oder aus geringfügigem Anlass), verbale oder körperliche Aggression
Vermeidung, alles was an das belastende Ereignis erinnert oder mit ihm im Zusammenhang steht, wird umgangen